
Der Brixner Dom erstrahlt in neuem Licht
Segnung der Lichtanlage und Konzert des Domchores
In einem feierlichen Rahmen segnete Bischof Ivo Muser am 3. Oktober die neue Elektro- und Lichtanlage des Brixner Domes. Die vielen Kerzen an den Altären erhielten an diesem Abend leuchtkräftige Gesellschaft. Mit modernster LED-Technik erstrahlt nun die Kathedrale in neuem Glanz – sparsam, individuell steuerbar und nachhaltig.
Im Laufe des Sommers wurde im Dom das gesamte elektrische System, dessen Leitungen teils noch aus den 1950er- und 1960er-Jahren stammten, vollständig erneuert. Rund sechs Kilometer Kabel wurden verlegt, neue Schaltkästen wurde installiert und ein zeitgemäßes Sicherheitssystem sorgt nun für einen verlässlichen Betrieb. Insgesamt wurden 288 LED-Leuchten installiert, die in 35 Gruppen steuerbar sind und auf 20 verschiedene Lichtszenarien programmiert sind.
Durch die Entfernung der acht Murano-Lüster, die vor 35 Jahren im Dom installiert wurden, entstand im Dom ein neues Raumgefühl. Dazu ermöglicht die neue Beleuchtung, die Fresken von Paul Troger und das neubarocke Stuckwerk an der Decke in einer ungewohnten Farbintensität zu bewundern, so dass gar einige meinten, sie seien restauriert worden. Einzig die brüchigen Stellen am Kassiansaltar wurde in den Sommermonaten restauriert, nachdem er die statische Sicherung abgeschlossen war.
Den musikalischen Höhepunkt des Abends bildete die „Missa Sacra“ von Robert Schumann, vorgetragen vom Domchor. Die wechselnden Lichtstimmungen schufen eine eindrucksvolle Einheit von Musik und Raum.
Bischof Ivo Muser erinnerte in seiner Ansprache, dass das Licht nicht nur auf der ersten Seite der Bibel als das erste Schöpfungswerk Gottes beschrieben wird, sondern auch für den Auferstandenen steht, der mit seinem Licht die Finsternis der Sünde und des Todes überwunden hat.
Domdekan Ulrich Fistill sprach allen Beteiligten und Unterstützern, den Ingenieuren, Handwerkern, Förderern und Spendern seinen tiefen Dank aus. Das Projekt kostete rund 500.000 €, wovon zwei Drittel bereits durch Beiträge von der Italienischen Bischofskonferenz, der Gemeinde und lokalen Institutionen gedeckt sind. Für den Restbetrag wird weiterhin um Spenden gebeten.
Der Abend endete mit dem bischöflichen Segen und dem gemeinsamen Lied „Großer Gott, wir loben dich“. Zum Schluss wurde noch ein wenig gezeigt, welche Möglichkeiten das neue Lichtsystem in sich birgt – ein neuer Glanz, der Tradition und Moderne in harmonischem Einklang vereint.